Welche Ausrüstungsgegenstände du benötigst

Im Laufe deiner Ausbildung kommst du irgendwann an den Punkt, an dem du dich für deine eigene Ausrüstung entscheidest. Beim Gleitschirmfliegen ist es unerlässlich, dass du mit deiner Ausrüstung vertraut bist. Nicht zuletzt ist es aus Sicherheitsgründen und aus Haftungsfragen eher unüblich, nach erfolgreich absolvierter Ausbildung mit geliehener Ausrüstung zu fliegen. Unser Konzept sieht vor, dass du während der Grundausbildung sowie den ersten 10 Höhenflügen mit Leihausrüstung der Flugschule versorgt wirst. Gleich zu Beginn der Ausbildung eine eigene Ausrüstung zu erwerben, wäre für viele ein Schuss ins Blaue. Schließlich weiss man ja noch gar nicht so recht, ob einem das Fliegen wirklich taugt. Zudem brauchen deine Fluglehrer zunächst einmal einen Eindruck von dir, deiner Physiognomie, deinem Talent fürs Fliegen und den Erwartungen, die du an die Fliegerei stellst. In den meisten Fällen haben wir nach Abschluss des Grundkurses, spätestens aber nach den ersten Höhenflügen genügend Erkenntnisse darüber erlangt und können dich entsprechend beraten.

Während einer 2-3 stündigen Beratung und Anprobe in der Flugschule erarbeiten wir gemeinsam mit dir eine sinnvolle Ausstattung. Die richtige Wahl des Gurtzeuges spielt hier meist die entscheidende Rolle, denn dieses muss perfekt zu dir und deinen Anforderungen passen. Du kannst dir das Ganze in etwa vorstellen wie den Kauf einer richtig gut sitzenden Hose oder den perfekten Wanderschuhen. Das Rettungsgerät und der Gleitschirm ergeben sich dann in der Folge oftmals von selbst.

Eine vollständige Gleitschirmausrüstung konventioneller Art (also kein Leichtmaterial) wiegt heute zwischen 11 und 14 Kilogramm und passt in einen Packsack (Rucksack) mit etwa 110 bis 130 Liter Volumen. Planst du etwa des Öfteren auch mal Hike&Fly-Touren, also mit dem Gleitschirm auf Wanderschaft zu gehen, so ist es durchaus möglich, eine geeignete Ausrüstung zwischen 8 und 10 Kilogramm zusammenzustellen. Mit Ultraleicht-Materialien sind Ausrüstungen um die 4 bis 5 Kilogramm möglich. Diese sind allerdings nicht anfänger- und schon gar nicht alltagstauglich.

Die Schwierigkeit besteht darin, dass du zu Beginn deines Fliegerlebens nicht wirklich einschätzen kannst, welches Material zu dir passt, denn es gibt gedämpftere und sportlichere Geräte. Es gibt Gurtzeuge mit Schaum- oder Luftprotektoren, Wendegurtzeuge, welche mit und welche ohne Beinschlaufen, unterschiedlich lange und breite Sitzbretter, Rückenlehnen, die mehr oder weniger Halt bieten, unterschiedliche Frontgurthöhen usw. usw.

Kurz gesagt, nimm die Ratschläge deiner Fluglehrer an und lasse dich entsprechend beraten. Ab und an erleben wir, das sich jemand irgendwo irgendwas kauft, das ihm irgendjemand empfohlen hat, damit dann zur Schulung kommt, um festzustellen zu müssen, dass es leider nicht das passende Equipment ist – ärgerlich!

Soweit so gut. Was du definitiv zum Fliegen benötigst, sind folgende Dinge:

  • Gleitschirm
  • Gurtzeug
  • Rettungsgerät
  • Helm

Schirm, Gurtzeug, Retter und Helm müssen entsprechend zertifizierte und zugelassen sein.

Weitere nützliche Dinge (nicht verpflichtend, aber äußerst sinnvoll):

  • Variometer (Fluginstrument mit Höhenmesser), kurz „Vario“
  • Funkgerät
  • Handschuhe
  • Bandschlinge
  • Rettungsschnur
  • Gurtschneider
  • Trinkblase
  • Handy
  • Eierkocher

Du fragst dich, was es mit dem Eierkocher auf sich hat? Wir wollten einfach nur kurz deine Hirnwindungen aktivieren und sicherstellen, dass du noch am Start bist 😉

Wir arbeiten mit einigen Herstellern zusammen, mit dessen Produkten wir vertraut und von deren Qualität wir überzeugt sind. Darüber hinaus gibt es sicherlich noch weitere Hersteller, die ebenfalls unseren Ansprüchen gerecht werden , allerdings wird es mit wachsender Produktvielfalt zunehmend schwieriger, jederzeit alle Produkte selbst zu testen und somit eine vernünftige Beratung anbieten zu können. Mit unserem Sortiment decken wir alle Möglichkeiten und Anforderungen ab und finden für jeden das passende Equipment.

Du kannst dich gerne schon einmal in unserem Onlineshop umschauen, damit du einen Eindruck und Überblick über die von unseren favorisierten Produkte erlangst. Für unsere Flugschülerinnen und Flugschüler gelten beim Ausrüstungskauf Sonderkonditionen, die im Onlineshop (noch) nicht ersichtlich sind.

Hier geht’s zu den Gleitschirmen

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Wichtig ist auch zu wissen, dass für die Ausbildung in Deutschland ausschließlich Gleitschirme der Kategorie „A“ zugelassen sind. Die Klassifizierung der Schirme reicht von A bis D (je höher die Klassifizierung, desto anspruchsvoller ist der Schirm). Darüber hinaus gibt es noch die sogenannten „CCC“-Schirme (Wettkampfschirme). Auch innerhalb der einzelnen Kategorien unterscheiden sich die Schirme wiederum, so gibt es beispielsweise A-Schirme am unteren Ende der Kategorie und solche, die bereits an der Grenze zu den B-Schirmen einzustufen sind. Und genau hier sind wir wieder an dem oben bereits erwähnten Punkt: Deine Fluglehrer werden nach einigen Schulungstagen einen Eindruck von dir bekommen haben und entsprechend einordnen können, welcher Schirmtyp am besten zu dir passt.

Die heutigen Gleitschirme der A-Klasse sind für die allermeisten Pilotinnen und Piloten auch lange nach der Ausbildung die beste Wahl. Wer weniger als 30 bis 40 Flüge pro Jahr absolviert, sollte dieser Klasse treu bleiben, denn diese Schirme sind für den Hobby- und Freizeitbereich leistungsmäßig absolut ausreichend und bieten vor allen Dingen ein sehr hohes Maß an passiver Sicherheit. Das bedeutet, der Schirm geht in den allermeisten Flugsituationen ohne Eingreifen des Piloten wieder selbständig in einen sicheren, stabilen Flugzustand über. Das stellt natürlich kein Freifahrtschein dar und sollte keineswegs unterschätzt werden, auch ein A-Schirm kann durchaus flugunfähig werden.

Einige Menschen definieren sich über einen gewissen Status. Bei Gleitschirmfliegern kommt das dann oftmals durch die Anschaffung eines höher klassifizierten Flügels zur Geltung. Frei nach dem Motto: Wenn mein Vereinskollege einen B-Schirm fliegt, dann brauche ich natürlich auch einen sportlicheren Schirm. Das ist Blödsinn! Du brauchst einen Schirm, der dir Spaß macht, unter dem du dich wohl fühlst, der genügend Reserven bietet und mit dem du sicher und entspannt deine Flüge genießen kannst. Bleib bei dir, da passt’s am besten!

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