Groundhandling

Sobald du das erste Mal in der Luft warst, wirst du feststellen, dass das Fliegen an sich relativ leicht von der Hand geht. Würde man einen Sack Kartoffeln an einen Schirm hängen und dafür sorgen, dass sich das Gespann irgendwie in die Lüfte erhebt, würde es ganz von alleine fliegen. Das mag nun ein wenig überspitzt dargestellt sein, doch im Grunde ist es so, dass der Gleitschirm sich selbst stabilisiert und ohne Zutun des Piloten fliegt. Vorausgesetzt einige wichtige Parameter sind erfüllt – passende Anhängelast, keine Turbulenzen etc. Das „Problem“ beim Gleitschirmfliegen hängt zumeist unter dem Schirm 🙃

Viel schwieriger als der Flug ansich gestalten sich jedoch der Start und die Landung. Insbesondere Ersteres stellt für viele Fliegerinnen und Flieger die größte Herausforderung dar – und das zu Recht. Denn der Start, mit allem was dazu gehört, ist ein Aneinanderreihung vieler komplexer Vorgänge und Bewegungsabläufe. Beim Groundhandling übst du auf ebener Wiese deine Fertigkeiten im Umgang mit Schirm und Gurtzeug.

Warum ist Groundhandling so wichtig?

Kein Start, kein Flug und keine Landung ist wie der/die andere. Unterschiedliche Situationen erfordern unterschiedliche Maßnahmen und zwar sofort – in dem Moment, in dem sie auftreten. Umso mehr Optionen du in Petto hast, desto souveräner reagierst du auf unvorhersehbare Situationen.

Beim Groundhandling lernst du zu verstehen, wann welche Bewegungen notwendig und sinnvoll sind, an welchen Gurten oder Leinen mehr oder weniger Zug erforderlich ist, wie du mit deiner Körperhaltung effektiv auf den Schirm Einfluss nimmst und vieles mehr. Erst wenn du in der Lage bist, deinen Schirm über mehrere Minuten über dir zu halten, ohne nach oben schauen zu müssen, wenn es dir möglich ist mit dem Schirm auf der Wiese spazieren zu laufen und ihn zielorientiert zu steuern – dann hast du deinen Schirm im Griff. Die Unsicherheit am Startplatz löst sich in Wohlgefallen auf und jeder Aufziehvorgang wird ein Genuss für dich sein. On top erntest du dafür noch bewundernde Blicke und Respekt an beinahe jedem Startplatz dieses Planeten. Denn die traurige Realität ist leider, dass sehr, sehr viele Gleitschirmfliegen furchtbar schlechte Starter sind. Kleiner „fun fact“: Die Mehrzahl aller Gleitschirmpiloten haben unmittelbar nach ihrer Ausbildung ihren persönlichen Trainingshöhepunkt in Sachen Starttechnik erreicht und werden von nun an kontinuierlich schlechter.

Warum ist das so? Weil die meisten viel zu selten bis garnicht zum Training auf die Wiese gehen! Und dabei ist der Spaßfaktor immens und deine Skills verbessern sich in Windeseile.

Während der Ausbildung zum A-Schein legen wir wir den Grundstein und geben dir einige Tools mit auf den Weg. Wir überreichen dir sozusagen einen Werkzeugkasten und bestücken diesen nach und nach mit einer Grundausstattung an Werkzeugen. Diesen Werkzeugkasten weiter aufzufüllen, liegt in deiner Hand. Wenn Du dir dessen bewusst bist und deine Fähigkeiten weiter ausbaust, wirst du im Laufe der Zeit mehr und mehr Spezialwerkzeuge in deinem Werkzeugkasten vorfinden, um auf verschiedenste Ereignisse reagieren zu können.

Besuche bereits jetzt in deiner Freizeit Startplätze und beobachte die Pilotinnen und Piloten. Du wirst schnell feststellen, dass es große Unterschiede in puncto Starttechniken gibt. Wenn du aufmerksam beobachtest, wirst du schon bei den Vorbereitungen zum Start erkennen, wer sich seiner Sache sicher ist und wer nicht. Würde man dieselben Leute beim Groundhandling auf der Wiese beobachten, würde schnell klar, dass die „schlechten“ Starter auch dort keine gute Figur machen.

Was Du mitbringen solltest

Zunächst mal ist die Sache denkbar einfach. Denn für das praktische Fliegen benötigst Du zu Beginn eigentlich nur festes Schuhwerk, dem Wetter angepasste Kleidung (wechsel-Shirt und -Socken, haben sich hier bewährt) und -kein Muss, macht aber Sinn- ein Paar Handschuhe. Am besten solche die deine Finger vollständig umschließen, jedoch nicht allzu dick gepolstert sind. Fahrradhandschuhe oder so etwas in der Art.

Ein wenig sportliches Geschick und Ausdauer schaden sicher auch nicht, denn besonoders am Anfang deiner Ausbildung wirst Du auch das ein oder andere Mal den Übungshang zu Fuß erklimmen und ein paar Höhenmeter absolvieren müssen. Hier hast Du aber die Möglichkeit ausreichend Pausen einzulegen, sollte es dich doch mal überanstrengen, und dein ganz eigenes Tempo an den Tag zu legen.

Ganz wichtig ist, dass Du an den praktischen Schulungstagen immer ausreichend zu trinken dabei hast und ggf. auch einen kleinen Snack für die Stärkung zwischendurch.

Alles was Du sonst an Equipment benötigst, bekommst Du von uns – Schirm, Gurtzeug, Helm etc..

Bitte verzichte unbedingt darauf, dir bereits vor der Ausbildung irgendwelches Material zu kaufen (insbesondere Schirm, Gurtzeug, Retter). Du wirst hierzu im weiteren Verlauf der Ausbildung ausführlich beraten. Es ist absolut wichtig, dass Du mit passendem und speziell auf dich und deine Bedürfnisse abgestimmtem Equipment in dein Glietschirmflieger-Leben startest. Nur in enger Abstimmung mit den Fluglehrern, die dich während deiner Ausbildung begleiten und dich draußen am Hang erleben, kann eine vernünftige Einschätzung getroffen werden, welches Material für dich Sinn macht und welches nicht. ->Näheres hierzu findest Du im Abschnitt Material.

Falls Du gerne zum Einstieg bereits etwas „Eigenes“ in Händen halten möchtest, so bieten wir ein Einsteiger-set bestehend aus Helm und Handschuhen an. Hierzu besuchst Du uns am besten vorab mal in der Flugschule um das Passende für dich zu finden.

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